Förderprojekt für Vor- und Grundschulschulkinder
Chancengleichheit durch Bildung von KLEIN auf
Mit unserem „Förderprojekt für Vor- und Grundschulkinder – Chancengleichheit durch Bildung von KLEIN an“ engagieren wir uns bereits seit 2006 an Grundschulen des Regionalverbandes Saarbrücken. Um die 130 ehren-amtliche Patinnen und Paten unterstützten 2020 Kinder an den nachfolgend aufgeführten 31 Grundschulen und einem Hort. Finanziell unterstützt wird das Projekt seit vielen Jahren durch das Ministerium für Bildung und Kultur.
Ziel des Projektes
Ziel ist es Defizite in der Sprach-, Sprech- und Lesekompetenz der Kinder aus bildungsfernen (deutschen und ausländischen) Familien auszugleichen und damit ihre Chancen einen Schulabschluss, im weiteren Verlauf auf einen Ausbildungsplatz und auf Teilhabe am Arbeits- und gesellschaftlichen Leben zu erhöhen. Die Patinnen und Paten arbeiten in den Schulen, in Absprache mit den Lehrkräften, mit einzelnen Kindern, aber auch mit Kleingruppen. Das Angebot findet überwiegend vormittags aber auch nachmittags im Rahmen der Hausaufgabenbetreuung statt. In der Regel werden 1 bis 2 Stunden Zeit aufgewendet. Hinzu kommen eventuelle Vorbereitungszeiten. Die Fördertätigkeit erfolgt regelmäßig und langfristig.
Die Ergebnisse der Arbeit werden regelmäßig in externer und interner Evaluation überprüft. In der zuletzt durch-geführten Evaluation an den Grundschulen wurde das Projekt mit der Note 1,7 (Schulnotenskala) bewertet. Der Anteil der betreuten Kinder mit Migrationshintergrund hat sich deutlich erhöht. Alle Schulen, die sich beteiligt hatten, sahen einen zunehmenden Bedarf an PatInnen, der sich in steigender Zahl von unterstützungsbedürftigen Schüler*innen begründet. Die Arbeit unserer PatInnen wird von den Schulen sehr geschätzt. Bei der Auswertung der letzten Befragung der PatInnen ließ sich zu einem hohen Prozentsatz eine positive Entwicklung bei den Kindern feststellen. Neben einer sprachlichen Verbesserung schlägt sich der Erfolg vor allem in einer Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens sowie einer positiveren Lernmotivation der Kinder nieder.
Es entstehen tragfähige Beziehungen zwischen PatInnen und Kindern, wodurch auch die soziale Kompetenz gestärkt wird. Die Zusammenarbeit mit den Schulen wurde als überwiegend gut bezeichnet.
Förderprojekt zu Corona-Zeiten
Das Jahr 2020 war auf Grund der Corona-Pandemie eine besondere Herausforderung für uns in der Projektkoordination aber besonders für die Patinnen und Paten, die immer wieder über längere Zeiträume nicht in die Einrichtungen gehen durften bzw. auch auf Grund persönlicher Situationen entschieden zunächst längere Zeit zu pausieren. In einer großen Umfrage bei unseren Patinnen und Paten im Sommer nach dem ersten Lockdown, konnten wir aber erfreut feststellen, dass trotz der schwierigen und unabsehbaren Situation die Mehrheit der Ehrenamtlichen entschied weiterhin für das Projekt zur Verfügung zu stehen, sobald die Situation einen Einsatz in den Einrichtungen möglich macht. Auch während der home-schooling Zeiten fanden einige Patinnen und Paten kreative Lösungen (medial aber auch z.B. über einen Briefaustausch) mit ihren Patenkindern Kontakt zu halten und weiterhin eine Unterstützung zu sein.
Das mit Beginn des Schuljahres 2016/2017 im Rahmen des Förderprojektes gestartete zusätzliche Angebot „Mit Theater Sprache lernen“ konnten wir mit finanzieller Bezuschussung im Rahmen von „Kreative Praxis“ durch das Ministerium für Bildung und Kultur im Schuljahr 2019/2020 an einer weiteren Schule, der Grundschule Saarbrücken Ost, fortführen. Das Projekt startete gut und mit toller Beteiligung der Kinder. Leider musste es im März 2020 (Lockdown) abgebrochen werden, so dass keine Aufführung des erarbeiteten Stücks mehr stattfinden konnte.
Ein weiteres zusätzliches Angebot bietet das Projekt der Leselernhelfer. Hier fokussiert sich die unterstützende Arbeit mit den Kindern auf den Erstleselernprozess. Nachdem im Jahr 2019 in Kooperation mit dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) und dem Ministerium für Bildung und Kultur ein erster Schwung Leselernhelfer in den Schulen starten konnten, war auch für das Jahr 2020 eine erneute Ausbildung geplant. Diese Planungen mussten auf Grund der Pandemieentwicklung allerdings schon frühzeitig auf Eis gelegt werden.
Seit dem Schuljahr 2020/21 ist der Kinderschutzbund mit dem Förderprojekt zusätzlich Kooperationspartner der Grundschule Rastpfuhl mit seinem Leseclub (finanziert über die Stiftung Lesen). Ausgestattet ist der Leseclub mit jeder Menge Büchern, Zeitschriften, Spielen und digitale Medien. Für eine gemütliche Atmosphäre sorgen bequeme Sitzmöglichkeiten, Bücherregale laden zum Stöbern und Ausleihen ein. Mit den dort stattfindenden Angeboten soll vor allem die Lesemotivation von bildungsbenachteiligten Kindern gesteigert werden. In gemütlicher Atmosphäre wird Kindern ein Raum für gemeinsame (Lese-)aktionen geboten. Im Jahr 2020 konnte die Ausstattung der Räume abgeschlossen und erste schulinterne Aktionen angeboten und durchgeführt werden. Für das Jahr 2021 ist geplant das Angebot zu erweitern, abhängig davon, ob die aktuellen Coronaschutzmaßnahmen es zulassen.
Bereich Kita
Wie viele Studien belegen, fördert Vorlesen und Lesen die Sprach- und Lernfähigkeit von Kindern. Diese Studienergebnisse waren Anlass für uns, das Projekt auch auf Kindergärten auszudehnen. Bereits 2011 arbeiteten wir mit einer Kindertagesstätte zusammen. Anfang 2013 ergab sich dann aber die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit weiteren Kindertagesstätte gezielt anzugehen und weitere Einrichtungen zu überzeugen, so das wir diesen Bereich immer weiter ausbauen konnten.
In 2020 waren 29 Lesepat*innen in 26 Kindertagesstätte und einer Krippe mit viel Freude engagiert.
Sowohl den Schulpat*innen als auch den VorleserInnen und den Leselernhelfern wurden wie auch in den vergangenen Jahren Fortbildungsmaßnahmen sowie Supervision angeboten. Leider konnte ein Teil der geplanten Termine auf Grund der zum jeweiligen Zeitpunkt aktuellen Schutzmaß-nahmen nicht stattfinden.
Aber auch wir versuchten dazuzulernen und schafften es im November eine erste erfolgreiche Fortbildung via Zoom umzusetzen. Für das Jahr 2021 sind weitere in Planung, so dass die Zeit der Pause in den Einrichtungen gut genutzt werden kann.
Anfang des Jahres konnten wir noch alle gemeinsam mit einem Neujahrstreffen starten. Kurze Zeit später war ein persönliches Treffen in der Gruppe leider nicht mehr möglich. So wurde der Kontakt hauptsächlich über Telefon und Mail gehalten, in dem Versuch weiter für die Ehrenamtlichen da zu sein und bei kreativen Lösungen zu unterstützen.