Offene Sprechstunde an Saarbrücker Grundschulen
Ein Beratungsangebot für Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen
Offene Sprechstunde – was ist das?
Unser Projekt Offene Sprechstunde ist ein freiwilliges und kostenloses Beratungsangebot an aktuell 16 Grundschulen im Regionalverband Saarbrücken. Es handelt sich dabei um ein niedrigschwelliges, präventives Angebot mit dem Ziel Kinder, Eltern und Lehrpersonal frühzeitig an Hilfsangebote heranzuführen. Durch die Ansiedlung im Grundschulbereich sollen alle Kinder mit ihren Familien erreicht werden. Der Zugang zu professioneller Hilfe und Unterstützung wird somit für die Kinder und auch deren Eltern „unabhängig von ihrer Herkunft“ einfacher und vielfach auch selbstverständlicher, da das Angebot direkt dort präsent ist, wo die Kinder institutionell betreut und eingebunden sind. Gemeinsam mit den Ratsuchenden werden Lösungs- und Hilfsmöglichkeiten erarbeitet. Darüber hinaus werden auch Vermittlung und Begleitung zu weiterführenden Hilfen (z.B. Angebote des KSB Ortsverband Saarbrücken, Jugendamt, TherapeutInnen, Fachberatungsstellen wie z.B. Nele) angeboten.
Als externe Organisation wollen wir so die Arbeit der Schulsozialarbeiter*innen ergänzen: Wir wollen als freiwilliges und niederschwelliges Hilfsangebot schnell und unkompliziert für alle Ratsuchenden zu erreichen sein.
Wer darf in die Offene Sprechstunde kommen?
Die einzelnen Sprechstunden finden einmal pro Woche in den Räumlichkeiten der Schule statt und dauern je nach Bedarf der Schulen zwischen 60 und 120 Minuten.
Durchgeführt wird das Angebot von hauptamtlich-beschäftigten Fachkräften und qualifizierten Honorarkräften des Kinderschutzbundes Saarbrücken. Zu den regelmäßig stattfindenden Gesprächszeiten, dürfen sich Ratsuchende vertrauensvoll an die BeraterInnen wenden. Herzlich eingeladen sind dazu alle:
- Schüler*innen, die z.B. bei Ängsten, Sorgen, Konflikten und Problemen – ob in ihren Familien, in der Schule oder in ihrem Freundeskreis – Beratung suchen.
- Eltern und Angehörige, die z.B. bei Fragen zur Erziehung und Problemen in der Familie, bei Lernschwierigkeiten ihres Kindes oder Konflikten mit LehrerInnen bzw. der Schule, Beratung oder Vermittlung suchen.
- Lehrer*innen / Fachkräfte der Schule, die Probleme oder Konflikte mit ihren SchülerInnen, deren Eltern oder auch KollegInnen besprechen möchten.
Was bringt die Offene Sprechstunde?
Hervorzuheben sind die besondere Kindorientierung und die Vorbildfunktion unseres Beratungsangebots für Kinder. Diese lernen im Rahmen der Offenen Sprechstunde bereits im frühen Grundschulalter, dass sie ein Recht auf Hilfe und Unterstützung haben und sie lernen auch, wie sie dieses Recht in Anspruch nehmen können. Kinder erfahren, dass sie sich unabhängig vom Elternhaus oder auch von Schule, Hilfe bei Schwierigkeiten und Problemen holen können – das Angebot ist direkt vor Ort für sie nutzbar.
Es besteht kein Abhängigkeitsverhältnis zu den BeraterInnen, wie es etwa zwischen LehrerInnen und SchülerInnen bzw. zwischen Eltern und Kind existiert. Wenn Kinder die Beratung nutzen, können sie sich sicher sein, dass dies keinen direkten Einfluss auf das LehrerInnen-Kind- bzw. Eltern-Kind-Verhältnis hat. Die Kinder erleben sich selbst in den ressourcen- und lösungsorientierten Beratungen als kompetent. Sie werden mit ihren Themen und Problemen ernst genommen. Dies stärkt sowohl das Selbstwertgefühl als auch die sozialen und kommunikativen Kompetenzen der Kinder.